Helden & Vorbilder - Orientierung & Prägung im Wandel des Lebens

 

 

Im Laufe eines Lebens ändern sich nicht nur so manche Ansicht und Priorität, sondern auch liebgewonnene Idole und Vorbilder werden von anderen abgelöst oder variieren in Ihrer Bedeutsamkeit.

 

Sind es im Kindheits- und Jugendalter die liebevollen Eltern und Großeltern, die geduldige Grundschullehrerin oder der gerechte Obermessdiener gewesen, so waren es im jungen Erwachsenenalter die Abenteurer und Individualisten, kurz die Menschen, die ihren eigenen Weg gingen. Und wenn ich auf heute schaue, da fallen mir spontan Menschen ein, deren Handeln ich grundsätzlich bemerkenswert und erstrebenswert finde:  Da gibt es Politikerinnen und Politiker, die unermüdlich für unsere freiheitlich- demokratischen Grundwerte eintreten.  Da gibt es Kulturschaffende, Industrielle und engagierte Vertreterinnen und Vertreter von NGO´s (Nichtregierungs-organisationen), die ihre Begabungen, ihre Finanzen und ihre Kompetenzen mit uns teilen und in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Da gibt es Menschen am Arbeitsplatz und zuhause in der Nachbarschaft, die für Andere da sind, sich Zeit nehmen und hinhören, wenn sie gebraucht werden. Das sind alles Beispiele und Eigenschaften die ich mir persönlich auch heute als Vorbild nehmen kann.

 

Positive Vorbilder können uns Orientierung geben und Antrieb sein. Dabei sollten wir immer beachten, dass Vorbilder stets aus einer individuellen Sicht betrachtet werden. Was für den einen ein Vorbild ist, kann für den anderen eine „Persona non grata“ sein. Denken wir beispielsweise an Greta Thunberg, Xavier Naidoo oder auch an unsere Bundeskanzlerin. Der eine liebt und verehrt sie als Vorbilder und Wegbereiter, der andere lehnt sie ab. Wenn diese Ablehnung dann in einer Art und Weise erfolgt, die einfach ausgedrückt „Hass“ bedeutet, dann läuft aus meiner Sicht etwas gehörig schief.

 

Morgen ist der 03. Oktober und wir können den Tag der Deutschen Einheit zum 30. Mal feiern. Auch in diesem Kontext gibt es Vorbilder und Helden. Denken wir nur an die vielen engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der friedlichen Montagsdemonstrationen und die Menschen der DDR-Bürgerrechtsbewegung. Als Kind der Wiedervereinigung waren mir die politischen Auswirkungen der Teilung Deutschlands damals nicht wirklich bewusst. Vielmehr blieben mir die sonntäglichen Spaziergänge zum Grenzzaun bei Frankenheim oder Birx in Erinnerung. Heute, 30 Jahre später, ist es uns Gewohnheit geworden über die ehemalige Zonengrenze zu fahren, so als wäre dies nie anders gewesen.

 

Insbesondere wir Rhönerinnen und Rhöner aus der Gemeinde Hilders sollten aber auch heute daran denken, wie sehr wir durch die Wiedervereinigung profitieren konnten.  Für viele von uns wurde die alte Heimat wieder zugänglich und eine neue erweitere Heimat geschaffen, die wir den nächsten Generationen übergeben können. Es wurden Freunde und Familien zusammengeführt oder gründeten sich in den letzten Jahrzehnten neu. Es konnte ein länderübergreifender, gemeinsamer Naturraum - das Biosphärenreservat Rhön – angedacht und umgesetzt werden.

Auch von dem durch die Grenzöffnung ausgelösten räumlichen Strukturwandel konnte Hilders profitieren und wurde wieder ein wichtiger Versorgungsstandort inmitten der Rhön. Bürgerinnen und Bürgern aus den neuen Bundesländern siedelten sich in Hilders an und konnten hier Heimat finden. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen kann nun auch über Landesgrenzen hinweg, z.B. im Rahmen des Biosphärengedankens, gelebt werden. Auch weiterhin müssen wir gemeinsam sich bietende Chancen nutzen und Zukunft gestalten, damit wir durch unser Tun und Handeln vielleicht auch Vorbild für andere sein können, denn wir sind #rhönverliebt.

 

Für uns und unsere Heimat – Hilders.

 

Eurer Ronny Günkel